Dienstag, 4. Oktober 2011
Heute mit einem Ohrwurm aufgewacht. Das Lied schwirrt mir schon einige Tage im Kopf herum und nun habe ich beschlossen, es zu vernichten, um Platz für andere zu schaffen. Meine Recherche hat ergeben, dass es sich um "Up where we belong" von Joe Cocker handelt. Wenigstens ein Ohrwurm von einem Klassiker. Einmal angehört und schon weg.
Dafür hat sich nun schon ein neues Lied in meine Gehirnwindungen eingepflanzt, das eben im Radio lief. Leider im weltweiten Netz nicht zu finden. Also werde ich es wohl noch eine Weile mit mir herumschleppen. Na, hoffentlich werde ich nicht verrückt.


Jemand fehlt.
Montag, 3. Oktober 2011
Worüber ich mich ja aufregen könnte, sind Blogs, die den Link zur Blogger.de Startseite entweder ganz unten auf der Seite, irgendwo versteckt, oder gar nicht haben. Was denken sich die Schreiber dieser Blogs? Dass alle Leute ewig auf ihrer Seite verweilen wollen, um ihre Meisterwerke zu lesen? Dass mehr Leute ihre Schriftstücke kommentieren, wenn sie erst ganz nach unten scrollen müssen, um wieder in den Genuss anderer Blogs zu kommen? In manche Blogs möchte ich eben nur mal kurz reinschauen, ist das denn zu viel verlangt? Natürlich, man könnte jetzt einwenden, dass es ja noch den Zurück-Pfeil im Browser gibt. Das ist aber nicht dasselbe, wie ich finde. Denn dann muss ich ja die Seite erst noch aktualisieren, um auf dem neuesten Stand zu sein. Stört nur mich das? Bin ich in dieser Hinsicht vielleicht etwas zu streng mit meinen Mitbloggern?
Wie gesagt, ich könnte mich aufregen. Aber ich mache es nicht. Meistens jedenfalls.
Samstag, 1. Oktober 2011
Als ich den Kofferraum öffne, fliegen mir drei bunte Luftballons entegegen. Total vergessen, jetzt ein kleines Alltagswunder. Der Wind packt sie und wirbelt sie davon. Ein Kontrast zum grauen Himmel. Ein Moment Farbe in diesem grauen Tag. Schaue noch kurz hinterher, dann sind sie aus meinem Sichtfeld verschwunden. Mache mir nicht die Mühe, sie einzusammeln, keine Zeit, es muss weitergehen. Vielleicht zaubern sie ja noch jemand anderem ein Lächeln ins Gesicht, inmitten der Alltagstristesse. Das wärs wert.
Freitag, 30. September 2011
Vielleicht doch nicht so teaminkompatibel wie gedacht, wenn auch nicht gerade mit Talent gesegnet. Hat fast Spaß gemacht. Wenigsten kein obligatorisches Mannschaftsduschen und Feierabendbier nach dem Training. Der Trainer redet in Worten, die ich nicht verstehe, nicht verstehen will. Der Teamgeist ist wohl an mir vorübergegangen.
Letzens gehört, dass der gepflegte Alkoholkonsum in Fußballvereinen in Deutschland unterbunden werden soll. Guter Witz, dann gibt es bald keine Fußballvereine mehr. Denn viele nutzen diesen Vorwand doch nur, um dem zu Hause wenigsten für einen Abend in der Woche zu entfliehen, vermeintlich männlich zu wirken und ihren Bierbauch zu vergrößern. Wer's braucht.
So müde. Dabei hat mein Tag noch nichtmals richtig angefangen. Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, selber Schuld. Das Bildschmirmflimmern verfolgt mich bis in den Schlaf.
"How is the weather?" "Sky is grey, just like me."
Irgendwann, ja irgendwann mal einen Film machen, dessen Dialoge nur aus Zitaten aus anderen Filmen bestehen. Irgendwann, ja irgendwann mal einen Song schreiben, der nur aus Songtextzitaten besteht.
Noch längst nicht alle Filme gesehen, noch längst nicht alle Bücher gelesen, noch längst nicht alle Songs gehört. "Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik."
Heute Abend mal wieder bestätigen lassen, dass ich für Teamsportarten nicht gemacht bin. "I'm not really the hugging kind." Hauptsache Bewegung. So kann das ja nicht weiter gehen.
Lange mit dem Layout gekämpft. Immer noch nicht wirklich zufrieden, aber für heute muss es reichen.
Jetzt sentimentale Musik und Kekse. Was will man mehr?
Mittwoch, 28. September 2011
Genervt vom Antivirusprogramm, das seine Arbeit nicht tut. Genervt von Internetforen, die absolut keine Lösung für mein Problem liefern. Vielleicht ist mein Problem ja etwas ganz besonderes. Noch nie vorher dagewesen. Quasi ein Präsedenzfall. Mein PC spielt mir Streiche, ich bin verwirrt, entnervt, enttäuscht. Abgesicherter Modus.
Wenn es das doch nur im echten Leben gäbe. Tut mir Leid, ich bin im abgesicherten Modus, ihr könnt mir gar nichts anhaben. Nein, heute lasse ich mich nicht fertigmachen, hab F8 gedrückt. Ja, im abgesicherten Modus kann alles wieder gerichtet werden. Vielleicht. Außer das Problem liegt tief drinnen vergraben, kann nicht so einfach deinstalliert, bereinigt, entfernt werden. Virenscan, Virenkiller, CleanUp. Harte Worte, tödliche Worte. Trotzdem erfüllen sie ihre Funktion nicht. Alles muss man selber machen.
Mittwoch, 28. September 2011
Ein Haus mit Blick aufs Meer. Wer träumt nicht davon? Aber was, wenn der Traum dann wahr wird? Den Blick gedankenlos in die Ferne schweifen lassen. Die Wellen, die Boote, der Horizont. Sehnsucht nach etwas, das man doch jetzt hat. Dann wird der Traum zum Alltag und ist kein Traum mehr. Ab und zu schaut man noch aufs Meer, flüchtig, im normalen Stress. Ein schlechtes Gewissen, weil man nicht gemerkt hat, wann man aufgehört hat zu träumen.
Dienstag, 27. September 2011
Heute in den Nachrichten mehrmals gehört, dass immer mehr Leute internetsüchtig sind. Mehr als 4 Stunden am Tag online? Nichts leichter als das. Aber wer sich dennoch nicht sicher ist, ob er süchtig nach der ach so bunten, viel besseren Parallelwelt ist, kann natürlich auch einen Test machen. Online selbstverständlich. Welch Ironie.

Das andere große Thema in den Nachrichten: Organspende. Ich habe einen Organspendeausweis, in dem ich gestatte, dass "nach der ärztlichen Feststellung meines Todes meinem Körper Organe und Gewebe entnommen werden." Vorbildlich.

Nun diese beiden Themen kombinieren: Kann man die Leber eines alkoholsüchtigen nochmal verwenden? Wohl eher nicht. Kann man die Organe eines Internetsüchtigen noch gebrauchen? Oder gibt es da etwa ungeahnte Risiken? So weit ist die Forschung wohl noch nicht. Aber wenn alle Organe von Internetsüchtigen unbrauchbar sind und bald alle in der Gesellschaft internetsüchtig sind, stehen wir wohl vor einem gewaltigen Problem. Aber das interessiert uns dann auch nicht mehr, denn wir können ja einfach ins Paralleluniversum abtauchen und alles andere vergessen. Problem gelöst.

So, genug fantasiert.
Ich habe einen neuen Wecker. Das Gute daran: Er klingelt genauso wie mein allererster Wecker, den ich zur Einschulung bekommen habe. Kindeheitserinnerungen.
Das Schlimme daran: Er tickt. Laut. Zu laut tickende Uhren machen mich nervös. Kann dann nicht einschlafen. Oder zumindest rede ich mir ein, dann nicht einschlafen zu können.
Letzens ein Buch über eine Frau mit einer Zwangsneurose gelesen. Sie muss einfach immer alles zählen, zählen, zählen. Dabei stört sie, dass sämtliche Einheiten des Alltagsgebrauchs auf Zehnern basieren - Kilogramm, Kilometer, etc. Nur die Zeit wird anders gemessen. Der Tag könnte ja auch aus 10 Stunden mit je 144 Minuten bestehen.

"Wechseln Sie sofort die Batterie oder stellen Sie auf externe Stromversorgung um, um Datenverlust zu verhindern."
Do I have the permission to leave?
Hundertzwanzig Kilometer geht es nur geradeaus. Nein, nicht ganz, zwei mal abbiegen nicht vergessen. Immer geradeaus, das einzige Auto weit und breit. Die Fahrbahnmarkierungen sind der einzige Begleiter. Könnte auch auf der Gegenspur fahren. Es stört niemanden. Der Inbegriff von Freiheit? Einfach fahren, an nichts denken, auf nichts achten müssen. Keine Rücksicht nehmen, aber doch zurück blicken. Der Blick zurück im Rückspiegel, in dem die Landschaft so anders, so vielversprechender aussieht als das, was vor mir liegt. Die Geschwindigkeitsbegrenzung konstant überschreiten, es kümmert keinen. Fühle mich wie in einem Poster. Das Poster, was jeder kennt. Eine leere Straße, die auf einen Berg zuführt, irgendwo in Amerika, Australien, whatsoever. Der Berg ist das Ziel? Der Weg ist das Ziel? Alles wirkt surreal, verlassene Zivilisation, marode Gebäude. Keine Geräusche, nur das Surren der Reifen auf der Straße und das Rauschen im Radio, das keinen Sender findet. Weltuntergangszenario. Vielleicht ist die Welt schon untergegangen, aber hat mich vergessen. Allein auf einer Welt, die es nicht mehr gibt. Nicht der letzte Mensch auf der Erde, sondern der letzte Mensch im Nichts.
Letztens die Spülbürsten in der Spülmaschine gefunden. Wer spült denn die Spülbürsten in der Spülmaschine? Das wär ja so, als würde man eine Spülmaschine in einer Spülmaschine spülen. Gibt es Spülmaschinen für Spülmaschinen? Hab ich gerade etwa eine Marktlücke entdeckt? Nur so ein Gedanke.
Freitag, 23. September 2011
Heute geht es auf in die große Stadt. Endlich etwas Anonymität. Allein unter vielen. Bloß nicht auffallen. Treiben lassen. Umherschlendern. In der Buchhandlung vergraben bis es dunkel wird. So tun, als wäre ich eine erfahrene Weltenbummlerin, Einzelgängerin. Ich brauche niemanden, niemand braucht mich. Von außen durch die Fenster der Cafés, Restaurants und Clubs spähen. Aber nur kurz, bloß keine Sehnsucht aufkommen lassen. Ich will ja gar nicht dazu gehören. Ich stehe lieber am Rand und schaue zu. Und warte auf den Augenblick, wo er ganz zufällig mit mir zusammenstößt. 'Oh, Entschuldigung, hab dich gar nicht gesehen. Moment, ich helf dir beim Aufsammeln. Kann ich dich auf nen Kaffee einladen?' Schön wärs. Aber ich trinke keinen Kaffe. Weil ich keinen Kaffee trinke, werde ich wohl für immer unsichtbar bleiben. Welch tragisches Schicksal.