Wir bleiben in Kontakt. Sagt man sich gegenseitig.
Und dann.
Bleibt man es doch nicht.
It's a quarter after one, I'm a little drunk and I need you now.
Spaghetti mit Messer und Gabel zu essen und sie gar zu zerschneiden ist ein barbarisches Verbrechen. Finde ich.
Pfannkuchen wecken eine Menge Erinnerungen in ihr.
Sie erinnert sich an vergangene Kindheitstage, wo die Mutter morgens jedes Kind nach seinen Pfannkuchenwünschen fragte, sie sich den ganzen Tag auf das Mittagessen freute und ihr dann beim Heimkommen schon der köstlichste aller Düfte entgegenwehte.
Sie erinnert sich an das gemeinsame Pfannkuchbacken mit dem Vater am Wochenende. Er zeigte ihnen alle Tricks, die der Profipfannkuchenbäcker braucht, aber bloß das Naschen nicht vergessen. So viel Naschen, dass sie später nochmal neuen Teig machen musste, weil nicht alle satt geworden waren.
Dann schaut sie im Jetzt auf ihren Teller, auf die Pfannkuchen, die sie alleine machen musste, weil niemand da ist, mit dem sie sie zusammen backen kann.
Sie schaut auf die misslungenen Pfannkuchen und sie wünscht sich in die Vergangenheit zurück.
Und sie weint.
Jux
Ich wäre gern ein dynamisches Hochregallager.
Dann wäre ich groß, größer als alle.
Man würde zu mir aufschauen.
Dann würde ich gebraucht.
Man würde täglich auf mich zurückgreifen.
Dann wäre ich dynamisch, versteht sich ja wohl von selbst.
Dynamisch, beweglich, elegant.
Nicht zuletzt wäre ich ein Palindrom.
Zumindest die eine Hälfte von mir.
Das wäre wunderbar.
Ich wollte schon immer mal ein Palindrom sein.
Mein Bett ist nicht schlafbar, da alles Mögliche im Laufe des Tages seinen Weg darauf gefunden hat und nun nicht mehr Willens ist, sich wegzubewegen. Und ich kann mich nicht dazu bewegen, den Kampf mit dem Kram aufzunehmen.
Kein Platz für mich. Aber ich will doch schlafen.
Dilemma.
Was nun? Was tun?
Frau X., niveauvoller Partner gesucht?
Dieser Betreff einer Spam-Mail bringt mich zum Nachdenken. Warum hat der Verfasser gerade dieses Adjektiv gewählt? Hätte ein anderes nicht dafür gesorgt, dass mehr Leute die Mail öffnen? Zum Beispiel: Wohlsituierter Partner gesucht? Perfekter Partner gesucht? Gefühlvoller Partner gesucht? Romatischer Partner gesucht? Oder denkt der Verfasser, dass Niveau all diese Eigenschaften vereint? Was ist schon Niveau? Meiner Meinung nach wird dieses Wort überschätzt. Immerhin hat jeder Niveau. Jetzt bleibt nur noch die Frage, ab wann man nivauvoll ist. Voll mit Niveau, vielleicht sogar überfüllt, zuviel des Guten. Denn Niveau ist wohl etwas Gutes, sonst würde es ja nicht überall so angepriesen, oder?
Niveauvoll steht für intelligent, gebildet, höflich, kultiviert. Wohlklingende Worte. Aber letztendlich doch ziemlich leer, nichtssagend, vielleicht sogar langweilig.
Niveauvoller Partner gesucht? Nee danke, nicht unbedingt.
Heute beim KFC einen Salat ohne Hühnchenstreifen bekommen. Wofür steht das C nochmal? Kam mir leicht hintergangen vor.
ebee am 10. Oktober 11
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Ich lehne mich gegen die Wand. Brauche dringend eine Stütze. Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr. Voller Zweifel. Zweifel an mir. Zweifel an dem Rest der Welt. Ist das wirklich das, was ich will? Nicht den Mut, etwas zu ändern.
Angst vor dem nächsten Tag.
ebee am 07. Oktober 11
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Heute eine weiße Plastiktüte gesehen, die vom Wind herumgewirbelt wurde. Natürlich sofort an "American Beauty" gedacht. Und an Jane und Ricky, die anders sind als alle anderen. Die sich gefunden haben, obwohl sie nie gedacht hätten, dass sie mal jemanden finden. Die sich gegenseitig verstehen, obwohl sie den Rest nicht verstehen, vom Rest nicht verstanden werden.
Eine einfache weiße Plastiktüte tanzt im Wind, minutenlang. Ricky filmt sie. Ricky filmt tote Vögel. Ricky filmt Jane. Er filmt alles, was er schön findet. Dinge, die andere nicht als schön empfinden.
Man könnte den Film noch zu Tode analysieren und dabei Worte fallen lassen wie "American Dream", "Pursuit of Happiness", Schönheitsideale, unterdrückte Gefühle, Wünsche, Anpassung.
Wenn man das alles aber weglässt, zeigt der Film uns im Endeffekt nur etwas, was man schon weiß, was man schon als Kind lernt: Jeder findet etwas anderes schön, jeder hat seinen eigenen Geschmack.
Aber dies zeigt der Film auf eine wunderbare, künstlerische, berührende Art, die sehr tief blicken lässt.
Das Telefon klingelt. Los, zusammenreißen. Glücklich klingen. Ja, mir geht's gut. Nein, ich bereue meine Entscheidung nicht. Klar, hier gibt's viele tolle Leute. Nein, ich komme nicht nach Hause. Na ja, ein bisschen vermisse ich euch schon. Lachen, hoffentlich klingt es echt. Nur mit halbem Ohr zuhören, beschäftigt klingen, demonstrieren, wie unwichtig die Welt am anderen Ende des Telefons geworden ist. Bloß nicht zu viel von mir erzählen. Ab und zu etwas einwerfen. Dann das Gespräch frühzeitig beenden, Gefühle unterdrücken, keine Sehnsucht aufkommen lassen. Ja ja, muss jetzt echt aufhören, du weißt ja. Ja, ich melde mich bald wieder. Ja, bis dann.
Stille. Leere. Lügen.
ebee am 05. Oktober 11
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Er: Hallo. Bin zu Hause. Wie war dein Tag?
Sie: Bin früh aufgewacht und spät aufgestanden. Hab meinen Kaffe getrunken, dabei aus dem Fenster geschaut und übers Leben nachgedacht. War zwischendurch mal draußen, weil ich mir nicht mehr sicher war, ob ich noch existiere.
Er: Schön schön. Irgendjemanden besuchen gewesen?
Sie: Das Internet.
Er: Na, das ist doch was. Gibts was Neues?
Sie: Keine neuen Mails, noch nichtmal Werbung, aber es ist immer für mich da.
Er: Das hört man doch gern. Irgendwelche besonderen Vorkommnisse? Oh, warte, da ruft jemand an.
Sie: Ich nehme meine Medikamente nicht mehr.
Er: So, erledigt. Tschuldigung, was hattest du gesagt?
Sie: Schon gut.
Er: Na dann. Ich zieh mich jetzt um und dann muss ich auch schon fast wieder los zum Meeting. Soll ich uns danach Essen holen oder meinst du, du könntest was kochen?
Sie: Ich habe keinen Hunger.
Er: Gut, dann bring ich uns was Leckeres mit. Bis nachher.
Sie: Tschüss.
ebee am 04. Oktober 11
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Nachtmusik. Joni Mitchell - "Both Sides Now".
Tears and fears and feeling proud.
ebee am 04. Oktober 11
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