Heute in den Nachrichten mehrmals gehört, dass immer mehr Leute internetsüchtig sind. Mehr als 4 Stunden am Tag online? Nichts leichter als das. Aber wer sich dennoch nicht sicher ist, ob er süchtig nach der ach so bunten, viel besseren Parallelwelt ist, kann natürlich auch einen Test machen. Online selbstverständlich. Welch Ironie.

Das andere große Thema in den Nachrichten: Organspende. Ich habe einen Organspendeausweis, in dem ich gestatte, dass "nach der ärztlichen Feststellung meines Todes meinem Körper Organe und Gewebe entnommen werden." Vorbildlich.

Nun diese beiden Themen kombinieren: Kann man die Leber eines alkoholsüchtigen nochmal verwenden? Wohl eher nicht. Kann man die Organe eines Internetsüchtigen noch gebrauchen? Oder gibt es da etwa ungeahnte Risiken? So weit ist die Forschung wohl noch nicht. Aber wenn alle Organe von Internetsüchtigen unbrauchbar sind und bald alle in der Gesellschaft internetsüchtig sind, stehen wir wohl vor einem gewaltigen Problem. Aber das interessiert uns dann auch nicht mehr, denn wir können ja einfach ins Paralleluniversum abtauchen und alles andere vergessen. Problem gelöst.

So, genug fantasiert.
Ich habe einen neuen Wecker. Das Gute daran: Er klingelt genauso wie mein allererster Wecker, den ich zur Einschulung bekommen habe. Kindeheitserinnerungen.
Das Schlimme daran: Er tickt. Laut. Zu laut tickende Uhren machen mich nervös. Kann dann nicht einschlafen. Oder zumindest rede ich mir ein, dann nicht einschlafen zu können.
Letzens ein Buch über eine Frau mit einer Zwangsneurose gelesen. Sie muss einfach immer alles zählen, zählen, zählen. Dabei stört sie, dass sämtliche Einheiten des Alltagsgebrauchs auf Zehnern basieren - Kilogramm, Kilometer, etc. Nur die Zeit wird anders gemessen. Der Tag könnte ja auch aus 10 Stunden mit je 144 Minuten bestehen.

"Wechseln Sie sofort die Batterie oder stellen Sie auf externe Stromversorgung um, um Datenverlust zu verhindern."
Do I have the permission to leave?