Und immer wieder Erinnerungen an diesen einen Abend, diesen einen Typen. Man merkt, wenn man seinem Seelenverwandten begegnet. Ich habe ihn getroffen. In einem Club mit schlechter Musik. Wir beide zu schüchtern, um den ersten Schritt zu machen. Sein Kumpel hat dann schließlich alles geregelt. Eine halbe Stunde ist viel zu wenig Zeit. Danach nie wieder gesehen. Vielleicht vertippt, als ich ihm meine Nummer gab. Vielleicht doch nicht seelenverwandt. Alles schon viel zu lange her. Weiß ich noch, wie er aussieht? Danach Vorwürfe gemacht. Hätte ich ihn doch mal früher angesprochen. Warum hab ich mir nicht seine Nummer geben lassen? Wir hätten zusammen glücklich werden können. Diese Augen. Nach dem Abschied nochmal umgedreht. Der klischeehafte Blick zurück, der in diesem Moment aber gar nicht klischeehaft schien. Könnte ich doch nur die Zeit zurückdrehen. Weiß seinen Namen, weiß ungefähr, wo er wohnt. Zu feige, ihn zu suchen. Vielleicht war ich für ihn ja nur irgendwer. Jetzt ist es zu spät, Chance verpasst. Letzte Nacht von ihm geträumt. Leider aufgewacht. Sauer auf mich selbst.
Ein neuer Blog. Ein neues Leben. Ich brauche dieses Anonymität. Gehe in mich, indem ich mich der virtuellen Welt öffne. Egal, ob es jemand liest oder nicht. Wie ein innerer Monolog. Einfach die Gedanken fließen lassen. Die besten Gedanken kommen nachts, kurz vor dem Einschlafen. Man bekommt sie kaum zu fassen,deshalb sind sie ja so gut. Flüchtige Geistesblitze, die man am nächsten Tag wieder vergessen hat, obwohl man so so fest entschlossen war, sie zu behalten. Gestern Abend hatte ich so viele Ideen, die ich der Nachwelt auf keinen Fall vorenthalten wollte. Heute weiß ich nichts mehr, jegliche Inspiration ist weg. Auf heute Nacht warten.