Montag, 4. März 2013
Im Kino
Gerade war ich im Kino. Les Misérables.
Nach fünf Minuten Film habe ich mich gefragt: Singen die jetzt die ganze Zeit, oder was? Die Antwort: Ja. Hundertsechzig Minuten Gesang, Geträller und Dramatik. Überwiegend Geträller und Dramatik. Gegen Dramatik habe ich nichts einzuwenden, wenn sie nicht zu dramatisch, sondern ernst zu nehmen ist. Gegen Leinwandgeträller hingegen habe ich Einwände. Frauchen, die selbst ihr letzen Atemzug noch singend dahin hauchen, selbstverständlich im harmonischen Duett mit der geheimen/ großen/ wahren Liebe, will ich mir nicht anschauen.
Deshalb mache ich um sogenannte "Musicalfilme" - welch ein Wort, entweder ist es ein Film oder ein Musical, eine Mischung kann leicht misslingen und sollte deshalb vermieden werden - meist einen großen Bogen. Ausnahme: Sweeney Todd, aber der ist von Tim Burton und mit Johnny Depp, das ist also was völlig anderes.
Heute gab es keinen Johnny Depp, sondern stattdessen französische Namen und Wörter, missbraucht von der englischen Sprache, die wiederum lieblos und nachlässig in deutsche Untertitel gezwängt wurde.

Aber ich bin es selbst schuld. Selten gehe ich ins Kino ohne mich davor zu informieren, wofür ich mein Geld ausgeben werde. Heute war dies allerdings der Fall und daraus habe ich gelernt. Obwohl: Hätte ich mich vorher informiert, wäre ich vermutlich trotzdem rein gegangen.
Weil der Film mehrere Oscars bekommen hat und weil die Besetzung so schön hochkarätig ist, wobei das gewiss miteinander zusammenhängt. Russell Crowe als hasserfüllter Bösewicht, der sich letztendlich singend in den Tod stürzt, da er erkennt, dass er Hugh Jackman gar nicht mehr hassen kann, weil dieser ihm das Leben gelassen hat (lange Geschichte), ist wirklich gut, zugegeben, und bei seinen Liedern habe ich im Gegensatz zu den anderen nicht den Wunsch verspürt, sie mögen schnell zu Ende gehen. Helene Bonham Carter ebenfalls hervorragend, wie immer eigentlich, sie und ihr Kompagnon Sacha Baron Cohen, der mir bisher noch kein Begriff war, bringen wenigstens ein paar Lacher in den Film, der sich ewig hinzuziehen scheint. Noch ein Lied. Und noch ein Lied. Und noch eins.

Hätte ich mich vorher informiert, hätte ich gewusst, dass Eddie Redmayne eine wichtige Rolle spielt. Und dann hätte ich den Film um jeden Preis sehen wollen, ja, den Überlängenzuschlag hätte ich sogar mit einem Lächeln auf den Lippen bezahlt. Eddie Redmayne, ich kannte ihn als rothaarigen Hexensohn aus Die Säulen der Erde, finde ich großartig. Ich mag ihn, egal, wie viel er singt. Noch dazu ist er in diesem Film ein wahrer Held. Ein Held, der als Einziger überlebt, während all seine Freunde und auch das dunkelhaarige Mädchen, das ihn schon viel länger kennt und liebt als seine Liebe auf den ersten Blick, für ihr Ideal sterben. Er überlebt, weil Hugh Jackman, der Ziehvater der Liebe auf den ersten Blick, ihn rettet. Der Held überlebt also und macht sich nur kurz Vorwürfe, weil alle anderen nur er nicht ihr Leben aufgegeben haben für ihr Ideal, denn eigentlich ist nicht das Ideal das Ideal, sondern das Sterben für das Ideal ist das Ideal.
Von den trüben Gedanken und Selbstvorwürfen lenkt ihn nämlich seine Liebe auf den ersten Blick ab, das blonde Mädchen, das er gestern zum ersten Mal gesehen hat und morgen schon heiraten wird. Amanda Seyfried, die auch schon in Mamma Mia! ihr Geträller zum Besten geben konnte, mag ich ja jetzt nicht so und nicht bloß deswegen, weil sie ihn heiratet und nicht ich, auch wenn das natürlich ausschlaggebend ist. Das Blonde siegt, der Held lebt und - um die Dramatik nich zu kurz kommen lassen - der Ziehvater stirbt am Tag der Hochzeit und findet endlich seinen Weg in die Arme der toten Mutter seiner Ziehtochter, Anne Hathaway, der kurze Haare sehr gut stehen.
Tränen, Gesang, Abspann.

Ich bleibe sitzen und frage mich: Haben die jetzt tatsächlich den ganzen Film gesungen? Und ich habe es ertragen? Die Antwort: Ja.
Dienstag, 19. Februar 2013
Ich glaube,
ich bin wieder da.
We don't need tomorrow.
Donnerstag, 22. November 2012
Wenn am Tisch die Fotos von den Haustieren rausgeholt werden, ist es höchste Zeit zu gehen.
Montag, 12. November 2012
Schreib etwas Schönes. Kümmer dich um deine Freunde, bleib deinen Prinzipien treu, leb dein Leben gut, leidenschaftlichen und in vollen Zügen. Mach neue Erfahrungen. Liebe und werde geliebt, wenn es irgendwie geht. Iss vernünftig.

David Nicholls - Zwei an einem Tag
Dienstag, 23. Oktober 2012


Bunt.
Dienstag, 2. Oktober 2012
Wer nicht genießt, wird ungenießbar.
Montag, 1. Oktober 2012
Beim Arzt
In Praxis Nr. 1
Älterer Mann, legt seine Krankenkassenkarte auf den Tresen: Ich bin neu hier.
Sprechstundenhilfe, unwillig: Wir können keine neuen Patienten nehmen, der Doktor hat schon so viele.
- Wo soll ich denn dann hin?
- Gehense ins Einkaufszentrum.

Ich, hole meine Karte gar nicht erst raus: Hallo, keine neuen Patienten, sagten Sie?
- Genau.
- Alles klar, danke, tschüss.

Im Einkaufszentrum, Praxis Nr. 2
- Hallo, ich war noch nie hier, Sie nehmen doch neue Patienten, oder?
- Na, aber sicher. Der Dr. R. wäre frei. Wenn Sie sich noch ein paar Minütchen in den Wartebereich setzen würden, der Doktor ruft sie dann gleich auf.

Im Wartebereich, ich habe ein Buch dabei, brauche es aber nicht, mir wird beste Unterhaltung geboten:
Ein Name wird ausgerufen, eine Frau erhebt sich. Gleichzeitig springt ein Mann wütend von seinem Stuhl auf, laut fluchend, und beginnt, die Empfangsdamen zu beschimpfen.
- Was soll das? Ich warte doch schon viel länger, das kann doch nicht sein, was für ein Laden ist denn das hier!
- Wir können da leider auch nichts machen, die Frau Doktor ruft die Patienten rein.
- Nein, Sie machen das!
- Nein, die Frau Doktor macht das. Wir tun ihr nur die Namen auf den Computer und sie ruft die dann auf.
- Nein, Sie machen das!
- Ich habe ihnen doch eben erklärt, dass
- Sie machen das, nur Sie, nicht die Frau Doktor!
- Nein, wirklich
- Nein, Sie machen das, lügen Sie nicht!
- Also hören Sie mal
- Nein, ich geh jetzt da rein!

Er geht nicht rein, sondern beginnt, auf und ab zu tigern und aufgebracht in sein Telefon zu sprechen.
Der ältere Mann von vorhin, aus Praxis Nr. 1, kommt rein, ich hatte ihn wohl überholt.
Mein Name wird aufgerufen. Ich mache einen großen Bogen um den wütenden Mann.

Vorm Sprechzimmer. Ein Mann geht zum Arzt rein, der Arzt kommt raus.
- Tut mir Leid, Sie müssen noch etwas warten, Computer, murmelmurmelmurmel.

Der Arzt geht offenbar eine rauchen.
Computermensch kommt raus, Arzt geht rein.
- Darf ich jetzt reinkommen?
- Ja, kommense rein. Muss den Computer hochfahren, dauert was.
Langes Schweigen.
- So, wie war Ihr Name noch mal?
Ich buchstabiere.
- Und um was geht's?
- Also ich hab hier ein Muttermal, könnten Sie da mal einen Blick drauf werfen und mir dann vielleicht ne Überweisung zu nem Hautarzt geben?
- Zeigense mal.
Oberteil aus, Oberteil an.
- Moment, ich komm gleich wieder.

Einige Warteminuten, dann kommt er wieder rein, gefolgt von einem kleinen dicken Mann im Doktorkittel und weißem Rauschenbart.
Neuer Arzt: Na dann, lassen Sie mal sehen. Warten Sie, ich mach erst die Tür zu.
Oberteil aus, Oberteil an.
- Aha, a ja, so so. Also dann schreiben Sie das und das in die Überweisung, weil Sie wissen ja, gutartig, bösartig und so weiter. Aber eigentlich muss man dafür gar nicht zum Hautarzt, wir können das auch hier raussschneiden.
- Na, muss ja die Patientin wissen, wa?
Ihre Blicke richten sich auf mich. Rausschneiden? Schluck.
- Lieber erstmal zum Hautarzt, bitte.
- Na, wennse meinen.

Ich verlasse die Praxis, vom brüllenden Mann keine Spur mehr.

Zu Hause
Telefonat mit Hautarzt Nr. 1
- Hallo, ich würde gerne einen Termin machen.
- Mit den Terminen sind wir im Januar.
- Ähm, wie bitte?
- Mit den Terminen sind wir im Januar.
- Und das heißt?
- Sie können einen Termin im Januar bekommen.
- Ne, dann lieber doch nicht, danke.

Telefonat mit Hautarzt Nr. 2
- Hallo, muss man bei Ihnen einen Termin machen oder geht's auch ohne?
- Sie könne gerne einfach reinkommen, aber dann hamse ne sehr lange Wartezeit.
- Na, dann gerne einen Termin.
- Wir hätten erst im November erst wieder einen.
- Na gut.
Montag, 24. September 2012
-Did you use my conditioner?
-What? No.
-No, I can tell, man.
-What are you doing?
-Lotusberry Relax. Lotusberry Relax. I can smell it on you right now!
-Fine! Stop smelling my hair!
-You know how much that stuff costs?
-Okay, Schmidt, I didn't use your conditioner.
-Why does your hair look so baby soft?!
-Fine, Schmidt! I ran out of shampoo and I used your conditioner. We're talking about conditioner, right?
-You used it as shampoo?! It's for moisture, Nick, not for cleaning! I can't believe we're friends.
-Give me it back, man.
-Give you what back?
-Give me it back.
-Think about what you're doing right now.
-I'm squeezing it out of your hair.
-You're squeezing it out of my hair?
-Yes, I am.
-Stop squeezing it out of my hair!

New Girl, Season 1, Episode 7