Wichtige Eilmeldung

Soeben erreichte uns eine Nachricht von höchster Priorität, die wohlmöglich das ganze Land erschüttern wird.
Wie uns heute mitgeteilt wurde, erlag die deutsche Sprache und somit sämtliche Nutzer derselben jahrelang einem Irrtum.
Ein Anruf von Frau K. aus D. verursachte große Aufregung in unserer Redaktion und den Grund dafür wollen wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten, liebes Publikum.
Frau K., gewöhnliche Hausfrau und Mutter von drei Kindern, hatte einen Geistesblitz, der die Welt verändern könnte. Beim Putzen ihres gepflegten Vorstadtheimes, genauer gesagt beim Staubsagen des Wohnzimmers, sei ihr ein Gedanke kommen, der schon eine Weile in ihr gereift habe, den sie jedoch heute erst endgültig zu fassen bekommen habe: Was, wenn das Gegenteil des Verbs "verteidigen" nicht etwa "angreifen" ist, wie bisher angenommen, sondern, was näherliegender erscheint, "entteidigen"?
Ja, liebes Publikum, ich weiß, diese Nachricht schlägt auf den Magen und wird für einige Verwirrung und Aufregung sorgen. Das Bundesamt für die deutsche Sprache - kurz BdS - und dessen Vorsitzender, der Sprachminister Wolfgang Örter, bittet Sie alle darum, Ruhe zu bewahren, um so einer Massenpanik vorzubeugen. Er befindet sich bereits in einem Krisengespräch mit dem Duden-Chef, um schnellstmöglich eine neue, aktualisierte Duden-Ausgabe durchzusetzen. Diesbezüglich halten wir Sie natürlich auf dem Laufenden.
Doch für Sie, jetzt live am Telefon - Frau K., die ihren vollständigen Namen aus Anonymitäts- und Sicherheitsgründen nicht genannt haben möchte. Ich kann das voll und ganz verstehen, liebes Publikum, wer weiß schon, ob diese brisante Nachricht nicht den ein oder anderen skrupellosen Sprachschützer auf den Plan ruft.

> Guten Tag, Frau K., was haben sie zu Ihrer Entteidigung zu sagen?