Samstag, 31. Mai 2014
Ausreichend
Ich, immer gern allein, seit einer Weile immer öfter mit ihm. Weder Liebe, noch Verliebtsein. Nichts definierend, aber 'zusammen sein' klar ausschließend und ablehnend, obwohl beinah täglich zusammen, haben wir zueinander gefunden. Nicht ahnend, dass wir auf Dauer so oft, so lang, so nah beieinander bleiben. Sympathie und Freundschaft verbunden mit Pragmatismus. Eine Alternative zum Alleinsein, zum sich ständig um sich selbst drehen, Ablenkung.

Die Möglichkeit, das Erahnen von mehr. Das Warten auf das, was wird. Der idealistische Versuch, die Liebe aus der Reserve zu locken? Besser nicht. So, wie es jetzt ist, unproblematisch und unverbindlich. Gleichzeitig nüchterne Gespräche über Zukunft, Heirat, Kinder. Die Möglichkeit ist nicht ausgeschlossen. Emotionslosigkeit geht nicht mehr, ging nie. Beidseitig Sehnsucht nach Geborgenheit.

Zusammengewachsen zu einem Team. Ich merke, wie die sich verändernden kleinen Dinge mir auf- und gefallen. Das Marmeladenglas als Aschenbecher auf dem Fensterbrett. Die zusätzliche Zahnbürste. Das Kochen für eine Person mehr. Mein ehrliches 'Ja' auf die Frage, ob ich ihn vermisst habe.
Und der Gedanke daran, wie ich ihn vermissen werde, wenn er bald zu weit weg ist. Traurigkeit, die ich nicht wahrhaben will, die unaufhaltsam da ist, die er zu spüren kriegt. Und trotzdem bleibt. Zur Gewohnheit gewordene Gemeinsamkeit. Wer hätte das gedacht?

Und immer wieder der Punkt, wo zwei verschiedene Leben aufeinanderprallen. Er Macher, Planer, Visionär mit klaren Vorstellungen. Ich Träumerin, Zweiflerin, erfüllt von diffusen Gegensätzen, selten im Jetzt lebend.

Gemeinsamkeiten: Die Vorliebe für Nudeln und das Sternzeichen. Reicht aus.
Was will ich mehr?