Wahre Worte?
"Aber immer dann, wenn ein Mensch etwas ganz Bestimmtes auf dieser Welt gefunden hat, das ihm hilft, seine Angst erträglicher zu machen, hat er sich bereits eine neue Angst eingehandelt. Es ist die Angst, daß er das, was er liebt, wieder verliert. Sobald er spürt, daß jemand kommt und ihm das wegzunehmen droht, was er so nötig braucht, um all die verschiedenen Bedrohungen in seinem Leben aushalten, kontrollieren zu können, bekommt diese Angst einen sehr präzisen Namen: Haß."

Gerald Hüther, Biologie der Angst


mayhem am 30.Mai 13  |  Permalink
trifft es ziemlich gut.

wobei ich nicht zwangsläufig von "hass" reden würde, zumindest bei mir haben in solchen situationen meistens andere gefühle dominiert.
aber hass ist früher oder später wohl immer dabei.

behrens am 25.Jun 13  |  Permalink
Das empfinde ich nur dann so, wenn es sich bei dem, was man gefunden hat, um einen Menschen handelt, der jederzeit kommen und gehen kann. Wenn man etwas gefunden hat, was durch die eigene Person lebt, dann ist man nicht unbedingt abhängig. Angenommen, man hat Spaß am Singen, Gitarrespielen oder Bloggen entdeckt – dann kann einem dieser Spaß nicht so leicht genommen werden. Das einzige Risiko stellt hier das Alter dar, das jemandem in der Tat einen Strich durch alles machen kann, weil Gebrechlichkeit fast alles unmöglich macht. Aber ich glaube, dass dies mit dem Ausspruch von Gerald Hüter wohl nicht gemeint war, oder sehe ich das falsch?

Edit:
Just ein paar Minuten, nachdem ich dies geschrieben habe, habe ich das hier entdeckt im Blog pactumvitae.blogger.de:

Was man liebt, das gehört einem auch. Es ist der einzige Besitz, den einem niemand je fortnehmen kann.
Ebba Schwimann-Pichler in "Ein Sommer für Karin"